INSEL, Wiesenstraße 6, 42105 Wuppertal
Eine Brücke zum Morgen
Musik und Texte aus Theresienstadt
Konzert / Lesung (Einlass 19.00 Uhr)
Eintritt: 18/8 (VVK) und 20/10 (AK)
Im Mittelpunkt des Programms stehen Kunstwerke, die im Konzentrationslager Theresienstadt entstanden sind: Gedichte von Gerty Spies und Georg Kafka, Lieder von Ilse Weber und Viktor Ullmann, Kammermusik von Hans Krása und Gideon Klein – mit einer Ausnahme wurden die Menschen, die sie schufen, nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Hinzu kommen Texte von anderen Verfolgten, die das NS-Regime überlebten: Hans Sahl, Rose Ausländer und Siegfried Einstein. Den Rahmen bilden Kompositionen von Johann Sebastian Bach, bearbeitet von Wolfgang Amadeus Mozart, und von Bernd Alois Zimmermann sowie ein Gedicht der polnischen Dichterin und Nobelpreisträgerin Wislawa Szymborska.
„Was ist des Unschuldigen Schuld?“ ist die anklagende Frage, mit der die Lesung beginnt. Doch es geht nicht nur darum, die Verbrechen und ihre Opfer der Jahre 1933 bis 1945 nicht zu vergessen, sondern auch um die Konsequenzen, die jeder Einzelne heute daraus zieht. Daher lautet der abschließende Appell, beim "Leben im Handumdrehen", die unwiederbringliche Chance zur Bewährung nicht zu verpassen.
Mit:
Ingeborg Danz, Alt
Bernt Hahn, Lesung
Katrina Schulz, Violine
Peter Stein, Viola
Inka Ehlert, Violoncello
In Witten an der Ruhr geboren, studierte die Altistin Ingeborg Danz zunächst Schulmusik an der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold und später Gesang bei Prof. Heiner Eckels. Bereits während des Studiums gewann sie zahlreiche Wettbewerbe. Ihr musikalischer Schwerpunkt liegt im Bereich des Konzert- und Liedgesangs. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart und Helmuth Rilling, wie auch mit Philippe Herreweghe und dem Collegium Vocale Gent. Ihre Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Riccardo Muti, Herbert Blomstedt, Manfred Honeck, Christopher Hogwood, Riccardo Chailly, Heinz Holliger, Ivan Fischer, Ingo Metzmacher und Semyon Bychkov führte sie außerdem an die Mailänder Scala, zu den Luzerner und Salzburger Festspielen und zu den großen Orchestern der Welt: dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra, den Wiener und Münchner Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem DSO Berlin, dem Swedish Radio Symphony Orchestra, den Berliner Philharmonikern, dem NHK Symphony Orchestra sowie zum National Symphony Orchestra Washington und Chicago Symphony Orchestra. Ihr umfangreiches Repertoire wird auch durch viele CD-Einspielungen dokumentiert, darunter Mozart-Messen unter Leitung von Nikolaus Harnoncourt und Lieder von Johannes Brahms.
Bernt Hahn war nach seiner Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover über dreißig Jahre als Schauspieler an diversen Theatern tätig, unter anderem am Schauspiel Köln, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspiel Frankfurt und am Bochumer Schauspielhaus. Er ist bei allen deutschen Rundfunkanstalten zu hören; Produktionen zahlreicher Hörbücher sind entstanden, so unter anderem Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, Bruno Schulz: Die Zimtläden, Johann Wolfgang Goethe: West-östlicher Diwan, Joseph Roth: Briefe aus Deutschland. Auch mit eigenen literarischen Programmen hat sich Bernt Hahn im In- und Ausland etabliert. Zu seinen Projekten zählen die vollständige öffentliche Lesung des Romans "Jahrestage" von Uwe Johnson. Bernt Hahn folgte Einladungen zu internationalen Festivals wie „Wege durch das Land“, dem Schleswig-Holstein-Festival, der Buchmesse Leipzig, dem Altstadtherbst Düsseldorf, der Buchmesse Warschau, der Villa Massimo in Rom oder dem Winterfestival in Sarajevo.
Inka Ehlert(Violoncello) lebt und arbeitet in Köln. Sie studierte am Hermann-Zilcher-Konservatorium in Würzburg Violoncello in der Klasse von Professorin Annemarie Dengler-Speermann (Bartholdy Quartett). Sie war Teilnehmerin zahlreicher internationaler Meisterkurse und Kammermusikkurse, unter anderem bei Professor Siegfried Palm, Menahem Pressler (Beaux Arts Trio, USA), Hans-Erik Deckert (Dänemark) und Wolfgang Gröger (Deutsche Oper Berlin). Sie war Gründungsmitglied des Klaviertrios Trio Cascades. Schwerpunkte ihrer künstlerischen Arbeit sind die Auseinandersetzung mit klassischer und romantischer Musik, Projekte der Neuen Musik sowie Kindertheaterstücke. Ehlert tritt auf Festivals wie zum Beispiel dem „Endenicher Herbst“, dem „Musikalischer Sommer in Ostfriesland“ oder dem „Rheinischen Musikfest“ auf.
Der Geiger und Bratscher Peter Stein studierte an der Musikhochschule Köln. Anschließend war er als Konzertmeister verschiedener Orchester sowie in diversen Kammermusikformationen tätig, unter anderem von 1990 bis 2005 beim renommierten Verdi Quartett, mit dem er auch zahlreiche CDs einspielte; Konzerttourneen führten ihn in die USA, nach Kanada, Korea und durch Europa. Er konzertierte unter anderem beim Schleswig-Holstein-Festival, beim Oregon Bach Festival, bei den Salzburger Festspielen und beim Europäischen Musikfest Stuttgart. Bis 1999 leitete er eine Violinklasse an der Detmolder Musikhochschule. Von 2008 bis 2013 war er der künstlerische Leiter der Musikschule Papageno in Köln-Rondorf. Seit 2017 ist er ständiger Gastdirigent des Rodenkirchener Kammerorchesters.
Die Geigerin Katrina Schulz absolvierte ihr Musikstudium in Würzburg bei Professor Max Speermann (Bartholdy-Quartett). Daneben besuchte sie zahlreiche internationale Meisterkurse und vertiefte ihre Instrumentalausbildung bei Manfred Falkenberg (Musikhochschule Wuppertal), Wolfgang Hock (Konzertmeister des SWF-Sinfonieorchesters) sowie Ivry Gitlis (Paris). Neben ihrer solistischen Tätigkeit unternahm sie Konzerttourneen mit Orchestern und Kammermusikensembles durch England, Frankreich und Dänemark. Darüber hinaus wirkte sie als Dozentin bei Kammermusikkursen in Italien, Deutschland und der Schweiz. Sie ist Mitglied des Klaviertrios Trio Cascades, mit dem sie neben verschiedenen Einspielungen auf CD auch Rundfunkproduktionen kammermusikalischer Werke vorlegte.
Eine Veranstaltung der INSEL in Kooperation mit der Begegnungsstätte Alte Synagoge und der Armin T. Wegner Gesellschaft sowie mit freundlicher Unterstützung durch Andrea Krampe.