„Getto, Geld und gelber Fleck“
Stereotype über Juden im Schul-Geschichtsbuch
Vortrag von Dr. Martin Liepach, Fritz Bauer-Institut Frankfurt, gehalten am 29.10.2020 in der Begegnungsstätte Alte Synagoge.
Eine Veranstaltung der Begegnungsstätte Alte Synagoge mit dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid, in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Wuppertal und mit freundlicher Unterstützung der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen. Wuppertal/Solingen/Remscheid
Jüdische Geschichte wird im Geschichtsunterricht vorrangig in Verbindung mit dem Nationalsozialismus und Holocaust unterrichtet, manchmal auch, wenn die mittelalterlichen Kreuzzüge und die Pestpogrome Thema sind. Andere Epochen der jüdischen Geschichte hingegen – nördlich der Alpen immerhin 2000 Jahre! – finden nur wenig Beachtung. Der Vortrag hinterfragt kritisch die traditionelle Konstruktion einer durchgängigen Verfolgungsgeschichte in Schule (und Gesellschaft), die Dominanz der Täterperspektive und die Stilisierung der Juden zu Opfern. Wie werden durch Schulbücher und Unterricht Stereotype geschaffen statt durchbrochen, und wie müsste das „Halbwissen“ von Lehrenden und Lernenden sinnvoll ergänzt werden?