Saal 300 im Polizeipräsidium Wuppertal Friedrich-Engels-Allee 228

"Die Betreffenden sind zu vernichten." Gestapoverbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges

Vortrag von Dr. Markus Günnewig, Dortmund

Eintritt frei. Anmeldungen erforderlich unter: oeffentlichkeitsarbeit.wuppertal@polizei.nrw.de

Ausnahmezustände und Kontrollverlust in den ab 1943 mehr und mehr zerstörten deutschen Städten kompensierte die Gestapo durch zunehmend entgrenzte Gewalt. Am Ende des Ersten Weltkriegs gemessene Revolutionserwartungen, Rassismus und radikale Kriegsideologie führten dazu, dass die Unterschiede zwischen politischer Gegnerschaft und anderen Formen abweichenden Verhaltens verschwammen. Für die Gestapo zählte nur die (erwartete) Störung der Ordnung an der „Heimatfront“, deren Stabilität als kriegsentscheidend gedeutet wurde und daher mit allen Mitteln zu erhalten war. Als die Alliierten das Reichsgebiet erreichten, waren mobile Gestapo-Kommandos für das Halten der Fronten zuständig. In Wuppertal, wo zuletzt die komplette regionale Führungselite der Gestapo im örtlichen Polizeipräsidium residierte, wurden Anfang März 1945 30 sowjetische Zwangsarbeiter erschossen. Und noch kurz vor Eroberung der Stadt ermordeten Wuppertaler Beamte 71 Justiz- und Polizeihäftlinge in der Langenfelder Wenzelnbergschlucht.


Dr. Markus Günnewig ist Historiker und Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund. 

 

Eine Kooperationsveranstaltung der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal und dem Polizeipräsidium Wuppertal/ Solingen/ Remscheid

Dr. Markus Günnewig (Foto: Mahn- und Gedenkstätte Steinwache)