Wie die „Süddeutsche Zeitung“ vom 31.1.2025 meldet (S.4), setzt sich Mark Dreyfus, Justizminister der australischen Regierung, gegen Antisemitismus ein. Mark Dreyfus (68) ist der Sohn des in Elberfeld geborenen Komponisten und Fagottisten Georg Dreyfus, heute 96 Jahre alt, der die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal schon mehrmals besucht und sogar Konzerte dort gegeben hat. Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz publizierte Mark Dreyfus im „Guardian“ am 27. Januar 2025 einen Artikel, in dem er an die gerade noch rechtzeitige Emigration seines Vaters und seiner Großeltern erinnerte.

Mark Dreyfus machte als Anwalt Karriere und trägt den hochrangigen Titel eines King`s Counsil. 2007 zog er für die Labor-Partei in das Bundesparlament ein, von 2010 bis 2013 war er Kabinettssekretär der Premierminister Julia Gillard und Kevin Rudd und kurze Zeit auch Justizminister. Nach dem Wahlsieg der Labor-Partei 2022 übernahm er beide Funktionen erneut.

Seit dem Massaker der palästinensischen Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel ist Dreyfus mit einer Welle antijüdischer Anschläge konfrontiert. „In dieser Woche entdeckte die Polizei in Sydney einen mit Sprengstoff gefüllten Caravan und darin Schriftstücke, die einen antisemitischen Anschlagsplan nahelegten. Diese Entdeckung fügt sich in eine ganze Reihe auf jüdische Australier zielender Attacken. Im Juni legten Unbekannte Feuer im Büro eines jüdischen Parlamentsabgeordneten. Im Dezember warfen maskierte Terroristen während des Morgengebets Molotowcocktails in eine Synagoge in Melbourne.“ (Jan Bieliecki).

Dreyfus erinnerte in seinem Artikel auch an seine Wuppertaler Urgroßmutter Paula Dreyfus, die sich nach dem Erhalt des Deportationsbefehls im Juli 1942 das Leben nahm. Ein „Stolperstein“ erinnert an sie vor ihrem Wohnhaus in der Kirschbaumstraße 29 in Elberfeld.

s. auch www.wuppertaler-gedenkbuch.de