Dialog ist kein Kuschelkurs

Die Kirchen und das Judentum

Vortrag von Rabbiner Dr. Jehoschua Ahrens, Darmstadt, gehalten am 2.9.2020 im Katholischen Stadthaus.

Eine Veranstaltung der Begegnungsstätte Alte Synagoge mit dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid, in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Wuppertal und mit freundlicher Unterstützung der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen.

Das Verhältnis zwischen Christen und Juden ist immer noch ein schwieriges und zuweilen ungeklärtes. Die Einsicht in die Verbrechen des Holocaust hat zwar auch die Kirchen dazu gebracht, ganz neu  – und vielleicht auch zum ersten Mal wirklich – über die Beziehung zwischen Christen und Juden nachzudenken. Das Ergebnis sind grundlegende Erklärungen wie „Nostra aetate“ und der Rheinische Synodalbeschluss, der in diesem Jahre 40 Jahre alt geworden ist. Aber immer noch herrscht die Meinung vor, dass der Königsweg der Verständigung die Suche nach den Gemeinsamkeiten sei. Der Verweis auf die Unterschiede indes macht das Trennende deutlich, und das scheint schwer auszuhalten. Doch erst die Akzeptanz des Anderen (und auch des Fremden) – und nicht die vereinnahmende Harmonisierung – ist die intellektuelle und auch emotionale Mühe, die man sich für einen Dialog machen muss, wenn er ehrlich sein will.